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XK 120 OTS, 1952, Rennverson

Dieser spektakuläre XK ist ein alter Bekannter von mir. Ursprünglich ausgeliefert nach USA, fand er irgendwie in die Schweiz und kreuzte schon sehr früh meinen Weg. Ich erinnere mich, wie mir mein Vater die Geschichte erzählte, dass ein befreundeter Unternehmer seinem Architekten zur Fertigstellung seines Geschäftshauses, schwebend am Baukran, einen weissen Jaguar Roadster als Dank für das gute Gelingen übergeben habe.

Jahre später wurden wir gerufen einen XK zu heilen, auf den ein Baum gefallen war. Schnell war klar, das war der „schwebende“ Jaguar. Zugleich wollte der Besitzer den ausserordentlich schäbigen Wagen vollrestauriert haben. Als er dann aber hörte, was das alles kosten würde, verkaufte er uns den Wagen. Wir behoben den Sturmschaden, restaurierten die beschädigte Haube und lackierten die Motorhaube schon in seinem Originalfarbton Black. Schnell fand der Wagen einen neuen Besitzer, der fast 10 Jahre daran Freude hatte.

Dann kauften wir den Wagen wieder zurück und fanden wieder einen Liebhaber. Dies war ein Sportsmann, wie man ihn sich vorstellt. Nach einer gewissen Angewöhnungszeit begann in ihm ein Plan zu wachsen. Nachdem er noch vorne links mit dem Kotflügel auf ein kleines Hindernis traf, war der Entscheid getroffen, dem Wagen ein originalgetreues rotes Interieur zu geben, ihn wieder in seinem originalen Farbton erscheinen zu lassen und ihn völlig neu aufzubauen. Da er ein anglophiler Sportsmann war, wurde aus dem hässlichen Entlein ein echt männlicher Rennwagen. Die hinteren und vorderen Stossstangen wurden entfernt, die Rücklehnen wurden gegen Schalensitze getauscht. Ein Sportsmann braucht keine Windschutzscheibe, also wurde diese gegen Brooklands Aeroscreens ersetzt. Mit Aeroscreens braucht es auch keine Steckfenster und kein Verdeck mehr. Kurz: „reduce to the max“. Man mag sich denken, dass ein solcher Wagen ein Schönwetterauto ist. Dies ist aber nicht der Fall. Das Chassis wurde verzinkt, das schützt sogar vor Salz und mit sinnvoller Kleidung kann sich der Pilot im Sommer, im Winter, bei Regen, Sonne oder Schneefall schützen. Kurz, dieser Renn-XK ist Autofahren pur.

Dieser Klassiker wurde vor zirka 10 Jahren wie beschrieben ganz solide neu aufgebaut. Mit dem Auto wird ein Fotoalbum mitgeliefert, das die ganze Restauration zeigt. Kaum ein Stein wurde auf dem anderen gelassen, daher muss man sich auch nicht sorgen dem Wagen Schaden zuzufügen wenn er unter weniger idealen Umständen benutzt wird. Für dieses spektakuläre Teil gibt es kaum einen Oldtimeranlass an dem er nicht willkommen wäre. Immer noch hat er Trommelbremsen und sein originales Mossgetriebe. Der Motor ist ein originaler 3.4 lt Motor mit einem 3.4 Saloon Zylinderkopf der identisch ist zum Rennzylinderkopf der spätesten XK120. Also ist die Leistung an der historisch korrekten obersten Grenze eines XK 120 angesiedelt. An wesentlichen Komponenten weicht nur der Alternator, der anstelle des Dynamos eingebaut wurde, von der Epoche ab, sonst ist diese Maschine epochekorrekt.

Nun hofft dieses Schmuckstück, dass es bald einen neuen Besitzer findet, der ihn 2018 an die Feierlichkeiten zum 70 jährigen XK Jubiläum nach England führt.